Lass die Augen
Deines Herzens nicht erblinden…
Eine Brille für Dein Herz
möchte ich Dir gerne schenken,
sie vertriebe manchen Schmerz
und Du könntest freier denken.
Würdest vieles klarer sehen,
gingst nicht mehr auf dunklem Pfad,
tät’st blind Dich nicht im Kreise drehen,
weil „freie Sicht“ dies nicht vermag.
… und die Gedanken dann, die wilden,
ließen Dich zur Ruhe finden,
weil die Blicke nur, die milden,
wieder Ursächliches ergründen.
Klare Sicht und keine Schatten,
die man in den andern denkt…
Ach, diese Brille für Dein Herz,
Wann nähmst Du sie,
von mir geschenkt?
s e i n e
Zeit
fest
im Griff,
dem
rinnt sie
durch
die Finger,
noch bevor
er
ausgedacht
hat.
Ich
bin
frei
groß,
ein Universum:
Marionette
in der Hand
eines
Universellen.
Ingmar Brantsch
Zu viel verlangt?!
Du kannst von niemandem erwarten,
dass er 100 % dir hält!
Ja, aber wie wär’ es mit 2 Prozent, auch wenn der gemeinsame Chef ein Armloch ist?!
Nicht schlechter
Das Dauerfestival des tschechischen Films und Fernsehens in der Bundesrepublik mit vielen Preisen und Auszeichnungen wegen seiner hintergründigen Kritik am Ostblockgeist hat mit dem Mauerfall schlagartig aufgehört.
Die Tschechen sind mit dem Umbruch nicht schlechter geworden, nur ihre neue Kritik am Globalisierungsgeist wird nicht mehr so gut goutiert (geschmeckt).
Systemkritik am Westen?!
Dafür gibt’s doch keinen Grund. Keinen Grund mit Preisen und Auszeichnungen zu zahlen!
Sinngemäß d e u t s c h
Nach dem Kompromiss ist man kompromittiert.
Nach dem Ausgleich ist man ausgeglichen.
Ernst Ferstl
In den glücklichsten
Momenten unseres Lebens
haben wir alle Zeit der Welt.
Hat es
eine bestimmte Uhrsache,
dass wir heutzutage
so wenig Zeit haben?
Achtsamkeit
heißt das erste Wort
im Wörterbuch der Liebe.
Wenn man
dem Glück nachjagt,
erwischt man,
wenn man Pech hat,
das Unglück.
Dass man so viel
Glück hat,
dass einem andere
zum Glück verhelfen,
so viel Glück hat man
normalerweise gar nicht.
Auch im Garten der Liebe
ist es manchmal
unbedingt notwendig,
Unkraut zu jäten.
Anja Grän
Die Bühne
Ihre Rolle auf der Bühne war verrückt,
sie hat mit Frohsinn und Talent entzückt,
liebte die Menschen, so wie sie waren,
erfreulich war ihre Zeit in diesen Jahren.
Plötzlich der Drang, die Rollen zu ändern,
durch andere Showtimes zu schlendern,
ein harter Weg durch Charaktervielfalten,
anderes Handeln und anderes Walten.
Ihr Ziel schien sie zu erreichen,
doch unerwartet stellten sich Weichen,
voller Missgunst und Neid umgeben,
mischte man sich in ihr Leben …
Heute sitzt sie in der Jury
und ist ihren Weg gegangen.
Ihre Rollen hat sie an den Nagel gehangen.
Über andere muss sie nun Urteile fällen.
Wie gemein es doch wäre, Weichen zu stellen …
Wäre jeder zufrieden, mit dem was er tut,
gäbe es weniger Neider oder Missmut.
Sabine Grimm
Das Watt der Nordsee
Man sieht die riesige
Meeresfläche vor sich liegen,
in der bewegende
Kräfte siegen.
Manch einer glaubt,
das könnte friedlich sein,
doch wer es kennt, entdeckt den trügerischen Schein.
Es wird gesteuert
von Sonne und Mond,
und von der Fliehkraft
der Erde.
Inhalieren der Luft sich jederzeit lohnt,
damit gesund man bleibe,
oder werde.
Wer dem Meer arglos vertraut,
lebt sehr gefährlich,
weil man die Tücken schlecht einschätzen kann.
Denn kommt die Flut,
wird es äußerst beschwerlich,
und Rettung kommt nicht immer nach Plan.
An der Nordsee,
da gibt’s ein Gebiet,
das Leben in großer Fülle in sich hat.
Die Menschen mögen es, und mit Erwartung und frohem Gemüt
besuchen sie stets aufs Neue
das beliebte Watt.
Jeden, der das Meer
auf sich zuwalzen sieht,
überkommt ein Unbehagen.
Wenn es sich jedoch wieder in die Ferne zieht,
hat man Mut, sich auch wieder
hinaus zu wagen.
Für manchen Besucher ist es eine Herausforderung,
diesen Lebensraum zu beschreiten.
Und jeder, der das Watt erlebt,
ob alt oder jung,
schätzt die unendlichen Weiten.
Der Lebensraum der Tiere
ist hart,
doch trotzdem schön.
Wohin man blickt,
kann man ihr gewohntes Treiben sehen.
Wer den Lauf der Dinge noch nicht
hat gekannt,
findet ihn ganz besonders
interessant.
Das Watt,
das seit Jahrtausenden besteht,
wird stets im Blickpunkt bleiben.
Weil nichts
ihm stärker gegenübersteht:
„Dem naturgewaltigen Treiben!“
Magnus Heinemann
Zwei Frisöre
nebeneinander
kriegen
sich
in die Haare…
Bedauerlich
Die meisten Politiker wissen, was richtig wäre. Schade, dass sie glauben, ihre Wähler wollten etwas anderes.
Verräterisch
Schimpfworte sagen mehr über den,
der sie gebraucht, als über den, dem sie gelten.
Friedensgrund
Auch unter Leuten, die sich nicht leiden können, ist Frieden der weniger anstrengende Zustand.
Vorsicht!
Der Nutznießer der Untreue wird ihr nächstes Opfer.
Geben und nehmen
Wer gibt, ist ein Wohltäter. Wer nimmt, muss danke sagen. Ob man wohl darum die Menschen, die ihre Arbeit geben, Arbeitnehmer nennt?
Innenansicht
Man sieht von innen deutlich jünger aus als von außen. Oder?
Kinderbücher
werden so gemacht, wie die Verleger vermuten, dass die Buchhändler glauben, dass die Eltern meinen, sie könnten den Kindern gefallen.
Ja, ich hätte manches,
was ich zu spät gemacht habe, schon früher tun können. Aber dann hätte ich das, was ich früher gemacht habe, später tun müssen!
Reiner Klüting
Er hatte Ideale,
wenn auch wenig Ideen.
Seine dunkle Seite
war das einzige Licht in der romantischen Geschichte.
Früher
war er Stein des Anstoßes; jetzt ist er Spielball des Anstößigen.
Weltenbummler
verfahren sich in der Welt.
Der Zeitgeiststrom
hat bisher jeden vorlauten Mund erreicht.
In der Freizeitgesellschaft
degeneriert die Authentizität zum Autismus.
Bitterer Beigeschmack
bei den heutigen Event-Spielen: mehr circus als panis.
Die Naturphilosophen
versuchen, die Folgen der Folterungen der Natur durch die Naturwissenschaftler abzumildern.
Lieber eine philosophische
Entzweiung des Ichs als die partnerschaftliche Einsamkeit zu zweit.
Im prallen Segel des Lebens
fährt man sicher
am Ehehafen vorbei.
Joachim Panthen
Dass der Computer kein Mensch ist,
das wissen wir. Benehmen tut er sich trotzdem so.
Das Meisterstück der menschlichen Faulheit:
der Computer.
Bemerkenswert,
wie winzig mancher Mensch wird, wenn man ihn unter die Lupe nimmt.
Jeder muss selbst wissen,
wie groß er ist,
wenn er sich klein machen
lässt.
Kopf hoch!
- und man kann über alles
hinwegsehen!
Wegweiser
haben immer die Absicht,
dich dorthin zu führen, wohin andere dich haben wollen.
Dr. Fritz P. Rinnhofer
Ein 60-jähriger Mann:
Er hatte noch immer die erste Frau,
das zweite Herz
und die dritten Zähne.
Beim Erlernen einer Fremdsprache
erweitert sich der Wortschatz der
Muttersprache.
Philosophen
lügen nicht, sie können sich nur irren.
Was gebraucht wird,
wird auch
verbraucht.
Wer glaubt,
dass er alle Wünsche verwirklichen kann,
„verwünscht“ dann die Wirklichkeit.
Was andere
in den Cafés niederschrieben, haben die Kaffeehausliteraten nachgeschrieben.
Die Anständigen
sollten vorher und nicht nachher reden.
Ein alter Mann
erzählt von seiner Vergangenheit. Ein junger von seiner Zukunft.
Brieftauben
kommen eher zurück als verliehene Bücher.
Sein Stil
war die Stillosigkeit.
Auch in der Wüste
leben
Hinterwäldler.
Peter E. Schumacher
Lass es nicht so weit kommen,
dass deine Zeit
keine Verwendung mehr für dich hat!
Alter ist
keine Frage des Körpers sondern des Kopfes.
Begeisterung und Optimismus
sind
die Beine des Lebens.
Das Bewusstsein,
vor dem Schlafengehen gute Lektüre zu haben, ist eines der angenehmsten Gefühle, die ich kenne.
Ein liebender Vater
ist immer auch ein bisschen Mutter.
Ein Schutzengel,
vor allem für die Seele, ist jedem Kind zu wünschen.
Eine zwischenmenschliche Beziehung
arbeitet nicht für dich,
du musst
für sie arbeiten.
Es gibt sicher viele Wege,
anderen Menschen zu helfen. Aber es gibt nur einen Weg zu leben: anderen Menschen zu helfen.
Gehen Sie mit der Zeit,
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Dr. Anselm Vogt
Manchmal gewinnt man Zeit, indem man sie verstreichen lässt.
Dies unterscheidet
das geschickte Timing
vom Zaudern.
Erst vertreiben wir die Zeit und wundern uns dann, dass sie flüchtig ist.
Es entspricht dem Zeitgeist, keine Zeit für Geist zu haben.
Dem Realisten fehlte die Phantasie, um die Abgründe der Realität zu ermessen.
Die Schwierigkeit,
leere, unerfüllte Zeit zu ertragen,
weist nicht auf
die Unerträglichkeit
der Zeit als solcher,
sondern auf
die unangenehme Erfahrung
der Konfrontation mit uns selbst
hin.
Manche Morde erklären sich aus Langeweile. So z.B. das Totschlagen der Zeit.
Der Skeptiker kannte alle Formen des Zweifels außer dem Selbstzweifel.
Der heilige Zorn, mit dem der Atheist seine Thesen verfocht, verriet seine religiöse Vergangenheit.
*
Stefan K. Wittlin
Leben!
Was für ein Leben! Lebendiges Leben. Ein Leben das lebenswürdig ist.
Mit Würde das Leben zu leben, das ist es! Viele leben doch oft am Leben vorbei. Ohne groß zu denken, einfach so mir nichts dir nichts leblos vor sich hin überleben.
Der Lebensfunke springt über und entfacht nebst der Lebensflamme den gesamten Lebensinhalt. Zu Lebzeiten die ganze Lebenszeit mit einer Lebensbejahung durchleben. Das ist das Lebensziel für das es sich lohnt zu leben. Lebensfreude!
Es ist vielleicht besser,
dass wir nicht alles wissen. Denn wer weiß schon was wir wüssten, wenn wir es dann wissen würden?
Uns geht es so gut,
dass wir uns gar den Luxus leisten können, zu denken, dass es uns schlecht geht.
Ich denke oft, wie schön es ist,
denken zu können.
Lieber
alles auf einmal, als auf einmal alles.
Sogar
ein Mathematiker muss manchmal mit Dingen rechnen mit denen nicht zu rechnen war.