Berufung
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Dichter werden oft belächelt,
während man sich Luft zu fächelt -
alle sind sie große Träumer,
realitätsferne Schäumer.
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Den Kopf permanent in Wolken,
keiner Logik sie nachfolgen -
alles rundrum ist rosarot,
schreiben von Liebe und vom Tod.
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Eine Firma aufzubauen,
und dabei auf Gott vertrauen -
so was macht die Familie stolz,
daß ist eisernes Wurzelholz!
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Dies stützt den Staat mit einem Sinn,
bringt der Familie auch Gewinn -
leben gut die eig´nen Kinder,
doch Gesundheit wird schnell minder.
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Hat man dann in seinem Leben,
diese Firma aufgegeben -
sinkt die Gunst in der Familie,
man wird dann zur Kanaille.
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Plötzlich herrschen rauhe Sitten,
rigoros wird man geschnitten -
erkennt weder Mann noch Kinder,
eisiger Familien-Winter.
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Folglich packt man seine Sachen,
und läßt die Familie lachen -
alle Brücken abgebrochen,
sich ins Dunkel dann verkrochen.
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Immer schon wollte ich schreiben,
bei den schönen Worten bleiben -
mich vertiefen in Gedanken,
und zusehen wie sie ranken.
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Ein Dichter mit dem scharfen Blick,
aufschreiben der Welten-Geschick -
mit der spitzen, scharfen Feder,
lesen soll es doch ein jeder.
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Keineswegs ist es nur Liebe,
und die körperhaften Triebe -
die von uns beschrieben werden,
hier auf dieser großen Erden.
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Viele Leser sind geschüttelt,
und gar heftig durch gerüttelt -
wenn sie uns´re Zeilen lesen,
ist so mancher schon genesen.
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Klare Worte beschreiben wild,
das aktuelle Zeitenbild -
aufgeschlossen wird der Riegel,
und verstanden wird der Spiegel.
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(Elisabeth Rosing)