Ich zeige
Dir
alle Fehler,
damit
Du
sie
vermeiden
kannst.
Josef Brehl
Memoiren nicht
für „Große“
Nichts Besonderes war,
wenn eine Familie kinderreich gar,
obwohl die meisten nicht reich,
fühlten sie doch in der Liebe gleich.
Ärzte brauchte nicht im Übermaß
wer Heilkräuter von Erden las,
sie wuchsen gegen jedes Wehweh
und halfen vom Kopf gar bis zum Zeh.
Jeder half mit in der Familie,
sogar Nachbarn, so auch Odilie,
sie kochte für alle, das ganz famos,
und sämtliche Kinder wurden gut groß.
Zum Schlagen bereit in der Ecke
stand der Stock, bei uns zum Zwecke
nur der Warnung, stets still.
Achtung, es hieß nicht: „ich will!“
Immer hieß es: „Darf ich bitte?“
Ausdruck für die feine Sitte.
Es traute sich, folgte ein „Nein“
trotzdem niemand wütend zu schrei’n.
Rücksicht, Verantwortung und Pflicht
ließen uns auch Freuden vergessen nicht.
Natürlich mit Mensch und Tieren leben,
wird Achtung vor Liebe und Leben geben.
Josef Brehl
Jakob
der Rabe, war so zahm,
dass ich ihn oft in die Hände nahm.
Obwohl ich noch klein, half ich mit wo ich konnte,
und einmal schwitzte Jakob so, als er sich sonnte.
So hielt ich ihn, wie Mutter, ins Regenfass,
da wurde er kalt… und überall nass.
Er wurde so schwer
und war plötzlich so still,
da dachte ich, dass er nicht mehr
baden will.
Er verdrehte die Augen,
ich nahm ihn heraus
und brachte ihn weinend
zur Mutter ins Haus.
„Das war unser kleiner Freund hier!“,
sprach Mutter und nahm das tote Tier
aus meinen kleinen zittrigen Händen fort.
Traurig
begruben wir beide ihn an einem stillen Ort.
Mutter führte schreibend meine Hand;
dies Schild stand
lange an seinem Grabe.
>>Von uns allen geliebt:
„ Jakob“, der Rabe <<
Josef Brehl
Recht früh
war ich ein reicher Erbe
von Hose, Jacke, Hemd,
die frisch für mich gewend’t
von Mutter, die auch Strümpfe strickte
und die schönsten Decken stickte.
Sogar die Schuhe waren Erbstück’
von meinem Bruder, dem zum Glück
sie ausgewachsen und zu klein,
mir noch zu groß, doch passt’ ich rein.
Ich konnte erben, hatte Glück
dabei, denk’ ich nun hier zurück:
während wir in Ruhe schliefen,
andere ohne Schuhe
auch zur Arbeit liefen.
Gab es mal etwas zu Geben,
standen Viele gleich an,
zu der Zeit, als man kaum Geben
oder gar Kaufen kann.
Abfall gab es kaum,
denn alles war knapp.
So bin ich ein reicher Erbe,
weil ich alles hab’.
Josef Brehl
Meine
Holzpferdchen
waren fein und rund
geschliffen, ohne Kanten,
glanzlackiert mit Farben bunt
von reichen lieben Tanten.
Sogar aus echtem Pferdehaar,
waren Mähne und auch Schwanz
sogar mit einer Kutsch’ fürwahr,
glichen sie den Echten ganz.
Mein Freund, der hatte auch ein Pferd
flach, geschnitten aus `nem Brett,
das gerettet vor dem Feuer-Herd.
Er nahm es mit ins Bett.
Schuld waren die reichen Tanten,
dass meine Pferdchen fein und rund
vor meinem Bett nur standen,
nicht bei mir lagen zu der Stund.
Josef Brehl
Komme
in
wenigen
Minuten
zurück!
Josef Brehl